Impro-Waffeln nach Felix' Art

Sonntag, 16:00 Uhr in Namibia. Der Kaffee steht dampfend am Tisch, die Aussicht ist herrlich.
Und es ist kein Kuchen da, um gegessen zu werden.

Waffels - “Use what you have left”-Style!

Time to make delicious waffels.

Nur eben nicht nach altbewährtem Rezept, sondern mit den Zutaten, die noch da sind. Im Zweifelsfalle, improvisiere was das Zeug hält!

Zutaten

  • 250g Mehl (Weißmehl gemischt mit irgendwas komischem, wo schon Backpulver drinnen ist)
  • 100g Butter (8 g Butter und der Rest irgend ein gesalzenes Butter-Ersatz-Zeugs, das noch da war)
  • 50g Jogurt (wir hatten keine Sahne mehr)
  • 125g Zucker
  • 4 Eier
  • 2 Päckchen Vanillezucker (die ich eigentlich für Buchteln oder sowas gekauft hatte)
  • etwa 200ml Milch (aus einer komischen grünen Packung)
  • 1 Prise Salz (Iodiert mit eine Haltbarkeit von 2 Jahren)

Nach Felix’ Art

Eier trennen, und das Eiweiß steif schlagen. Dazu zunächst einen Rührer nehmen, herausfinden, dass das Teil nur Knetaufsätze hat, den Rührer verfluchen, und dann den zweiten Mixer verwenden, der auch “normale Aufsätze” hat.
Die emotionale Komponente nach der Wahl der Mixer ist dabei essentiell, denn diese bestimmt auch die Geschwindigkeit, mit der der Teig gerührt wird. Wichtig!

Noch etwas grantig, werden nun alle Zutaten mit unnötig hohem Elan in eine Schüssel gemischt und dort unter Einsatz diverser Drohgesten verrührt. Der Teig muss immerhin spüren, wer hier der Chef ist. Klare Fronten schaffen, von Anfang an!

Nachdem nun alles verrührt ist, mischt man noch das beinahe vergessene Salz bei. Dabei ist es unerlässlich, dass mindestens genauso viel Salz neben der Schüssel, wie in der Schüssel landet. Das baut eine Sicherheitszone gegen Ameisen und anderes Ungeziefer, wie z.B. naschende Mitarbeiter auf.

Nun wird ein Waffeleisen herangeschafft. Da es ein mir neues Gerät ist, und keine Bedienungsanleitung da ist (die auch wahrscheinlich niemand gelesen hätte) werden die ersten Waffeln erstmal so richtig versaut. Also so richtig! Am Besten gelingt das damit, dass man die Temperatur ganz nach unten dreht, und die Waffeln so überproportional lange im Waffeleisen lässt. Die dadurch entstehende Verkrustung und irreversible Verbindung von Teig und Waffeleisen schaffen zusätzlichen Respekt beim verbleibenden Teig und die künftigen Waffeln werden es nicht wagen, nochmals zu verkleben. Zumindest nicht nachdem sie gesehen haben, wie die erste Ration grausamst aus dem Eisen gekratzt wurde, und nur Stücke von der Größe < 1cm übrig blieben. Hier gilt die Einschüchterungstaktik! Weiteren Waffeln dürfen gar nicht mehr erst dran denken zu verkleben.

Die entstandenen Waffeln werden nun in Reih’ und Glied am Tisch ausgelegt. Wer aus der Reihe tanzt, wird sofort und ohne Umwege verputzt. Selbiges gilt auch für besonders schmackhafte Exemplare. Der verbleibende Rest an gut ausgebildeten Einheitswaffeln wird noch in eine Tupper-Ware einquartiert, und wartet auf den Einsatzbefehl. Der kann dann auch in der Nacht ankommen, als Support für eine angeschlagene Shift-Truppe am Teleskop (“Sugar-Support needed. NOW!”)

Fazit

Waffeln machen nach Rezept ist was für Weicheier. Alles was zählt ist ein entsprechender emotionaler Zustand und den Teig von Anfang an zu zeigen, wer hier der Chef ist. Manchmal bist du der Rüher, und manchmal bist du eben das Ei. So ist das.

Die Waffeln haben übrigens sehr gut geschmeckt - Und nehmt nicht alles was da oben steht zu ernst :-)

Mampf!

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